Sonntag, der 20.01.19 – ein perfekter Wintertag: klirrende Kälte, strahlender Sonnenschein und Schnee, Schnee und nochmals Schnee – viel Schnee, auch abseits der präparierten Loipe, perfekte äußere Rahmenbedingungen für den letzten Weltcupauftakt in Ruhpolding – dem Massenstart der Herren und Damen.



Ein voll besetzter Doppeldeckerbus des Fanclubs sowie zahlreiche zusätzliche PKW mit noch mehr Fans, Unterstützern, Freunden und der Familie, insgesamt knappe 200 Personen an der Zahl, machen sich früh morgens auf den Weg nach Ruhpolding um vor allem eines, ihre Athletin Franziska Preuß zu unterstützen.

Seit diesem Jahr hat der Fanclub einen neuen Standort für sich ausmachen können, der intern bereits den Namen „Franzi Preuß Kurve“ erhielt. Am südöstlichen Wendepunkt der Rennstrecke haben sich die Franzi-Fans breitgemacht. Eine Videoleinwand in nächster Nähe, sowie der Wendepunkt der Rennstrecke mit anschließendem Aufstieg der Rennstrecke boten die optimalen Voraussetzungen, die Rennen hautnah und ergänzendem Videoeinblick auf den Schießstand und die Zwischenergebnissen verfolgen zu können.
Um 12.15 Uhr war es dann endlich soweit. Der Startschuss der Männer war gefallen, eine spannendes Kopf an Kopfrennen des Dominators Johannes Thingnes Bö mit seinem Bruder Tarjei, dem Franzosen Martin Foucarde sowie dem Österreicher Julian Eberhard nahm seinen Lauf. Benedikt Doll, der das Rennen sehr verheißungsvoll gestartet war, verlor mit insgesamt vier Schießfehlern sehr schnell die Führung, aber auch Foucarde musste insbesondere auf der Loipe Federn lassen, so dass das Rennen am Ende nicht etwa am Schießstand, sondern auf der Rennstrecke zugunsten von Johannes Bö, Julian Eberhard und dem Franzosen Fillon Maillet entschieden wurde. Arnd Pfeiffer sicherte sich als bester Deutscher den siebten Platz, Benedikt Doll fiel zum Ende auf den 21 Platz zurück, sein Teamkollege Johannes Kühn landete abgeschlagen mit sieben Schießfehlern auf Platz 30 und somit dem letzten Platz.

Der eigentliche Höhepunkt des Tages begann aber mit dem Startschuss der Damen um 14.40 Uhr. Franzi startete auf Position 11 und war an diesem Tag durch nichts zu stoppen. Unbeirrt von allen anderen Athletinnen ließ sie sich auf ihrer Hausstrecke durch nichts aus der Ruhe bringen und lief von der ersten Runde an ihr ganz eigens Rennen. Bereits beim ersten Schießen zeigte sie Nervenstärke. Eine schnelle und fehlerfreie Schussfolge brachten sie bereits in der zweiten Runde weiter nach vorne. Drei weitere herausragende Schießeinlagen sollten folgen. Während ihre Teamkollegin Laura mit insgesamt 6 Schießfehlern ingesamt auch sechsmal in die Strafrunde musste, demonstrierte Franzi mit Unterstützung ihrer unzähligen Fans absolute Nervenstärke. 100 % Trefferquote, 20 von 20 Treffern waren das grandiose Schießergebnis einer Franziska Preuß, die heute Nerven aus Stahl zu besitzen schien.

Mit einem hauchdünnen Vorsprung verließ Franzi nach ihrem letzten Schießen den Schießstand, gefolgt von der Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold, die auf der Schlussrunde beeindruckend demonstrierte, dass sie Franzi keineswegs kampflos das Siegerpodest überlassen wollte. Die letzte Runde verlangte nicht nur den beiden Mädel in ihrem schonungslosen Kampf um Platz eins alles ab, auch die Zuschauer waren nervlich an ihrer Belastungsgrenze angekommen:

„…Franzi bleibt weiterhin in Führung. Da schiebt sich plötzlich die Norwegerin aus dem Windschatten heraus und geht wenige hundert Meter vor dem Zieleinlauf an Franzi vorbei. Doch für Franzi ist damit das letzte Wort noch längst nicht gesprochen, die Schlacht noch längst nicht geschlagen. In einem unerbittlichen Zweikampf gelingt es ihr, sich unter dem tosenden Beifall von 24.000 Biathlonfans ebenfalls an ihrer Konkurrentin vorbeizuschieben und einen hauchdünnen Vorsprung für sich zu erzielen. Dann geht es in den Zieleinlauf. Beide Athletinnen geben alles, als würden sie um ihr eigenes Leben kämpfen müssen. Mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,2 Sekunden berühren die Ski von Franzi als erstes die Ziellinie. Das Rennen für Franzi ist endlich vorbei! Sie gewinnt in diesem Augenblick ihren allerersten Weltcup – ein grandioses Massenstartfinale vor heimische Kulisse und einem ebenso grandiosem Publikum…“

Auch die anderen Mädels unserer Mannschaft haben in diesem Rennen ihr Bestes gegeben. Denise Herrmann sicherte sich Platz 12, gefolgt von Vanessa Hinz auf Platz 15 und Franziska Hildebrand auf Platz 23. Laura Dahlmeier machte mit Platz 30 die Schlussläuferin dieses Rennen.

Sicherlich unvergesslich bleibt allen Fans dieser überwältigende Tag an Franzis Seite, an dem ihr endlich das gelang, was schon lange ihrem Leistungsvermögen entspricht:

Platz 1 nach einem fehlerfreien Gesamtschießen und einer tollen Leistung auf der Loipe!!!
Der Fanclub gratuliert. Wir freuen uns auf eine spannende restliche Saison und drücken unserer Franzi dabei ganz fest die Daumen!

Auf geht’s Franzi!!!

Weitere Bilder: Ruhpolding 2019